Vergleich der historisch-kritischen mit der

biblisch-historischen Methode

 

Bernhard Oestreich, Ph.D.

 

Einleitung

 

In dem Buch Biblische Hermeneutik von Gerhard Maier (1990, 24) setzt er seinen Ausgangspunkt für die Hermeneutik mit folgenden Worten:

„Haben wir unsere Aufgabe richtig definiert, nämlich die Bibel gemäß ihrem eigenen Anspruch zu verstehen, und haben wir mit Recht beobachtet, daß die Bibel der einzigartigste ‘Gegenstand’ ist, dann kann unser hermeneutischer Ansatz nur so aussehen, daß wir konsequent von der Offenbarung ausgehen, die uns in Gestalt der Bibel begegnet. Der Ansatzpunkt muß streng und ständig die Offenbarung selber sein.“

Aus zwei grundsätzlichen Aussagen wird hier die Richtung für die hermeneutische Aufgabe gewonnen. Erstens wird festgestellt, daß die Methode der Auslegung dem auszulegenden Text angemessen sein muß. Zweitens wird die Bibel definiert als ein Text, der den Anspruch der Offenbarung erhebt. Maier hat an anderer Stelle (1975, 59-62) ausführlich beschrieben, wie sich in der Schrift selbst ihr Anspruch finden läßt, Offenbarung Gottes zu sein.

In einem Aufsatz von Hans Weder „Zum Problem einer ‘christlichen Exegese’“ (1992, 10 f.) schreibt er:

„Massgeblicher Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen ist, dass der christliche Glaube von allem Anfang an in einem intimen Verhältnis zur Geschichte gestanden hat. Dies erkennt man schon daran, dass weite Teile des Neuen Testaments nichts anderes wollen als die Geschichte Jesu von Nazareth erzählen. Freilich sind sie nicht darauf beschränkt, jene Geschichte bloss um ihrer selbst willen zu erzählen. Die Geschichte des Menschen Jesus von Nazareth ist vielmehr von grundlegender Bedeutung für den Glauben an Gott und insofern folgenreich für die Existenz jedes Menschen. Wer als Historiker diese bestimmte, im eigentlichen Sinne des Wortes theologische Weise des Umgangs mit der Geschichte feststellt, ist damit auf das äusserst enge Verhältnis des Glaubens zur Geschichte aufmerksam geworden.“

Die Konsequenz für die Hermeneutik lautet:

„Sofern man ... davon ausgeht, dass eine angemessene Hermeneutik nicht bloss eine von den konkreten Textphänomenen unabhängige Technik darstellt, sondern immer auch ein Korrelat ihres Gegenstandes ist, muss sie sich sinnvollerweise an der Eigenart ihres Gegenstandes orientieren. ... Folglich muss die Hermeneutik des Neuen Testaments immer eine geschichtliche Hermeneutik sein.“

Wieder haben wir zwei Aussagen. Es wird genau wie bei Maier festgestellt, daß eine Hermeneutik der Schrift sich an dieser Schrift orientieren muß. Zweitens wird aber ganz anders als bei Maier die Bibel als ein Buch der Geschichte bestimmt.

Weder steht für eine - wenn auch modifizierte - „historisch-kritische Methode“, weil diese dem geschichtlichen Charakter der Schrift entspricht. Maier vertritt eine „biblisch-historische Methode“ der Auslegung und betont dabei, daß nur diese der Schrift angemessen sei. Die Differenz besteht also darin, wie das Wesen der Schrift bestimmt wird. Wer hat recht?

 

I. Die zwei Seiten der Erkenntnis

Die Bibel ist ein Buch der Offenbarung und der Geschichte

Buch der Offenbarung

Ist die Schrift ein Buch der Offenbarung? Unter Offenbarung wird dabei verstanden, daß wir in der Bibel Wahrheit erfahren, die von Gott kommt, die Menschen nicht selbst wissen können, z.B. die Wahrheit der Liebe Gottes, seines Erlösungswillens, seines Planes für die Zukunft der Welt, der Bestimmung des Menschen und des Willens Gottes für ihn. Ist die Bibel ein Buch der Offenbarung dieser Wahrheit? Ganz bestimmt.

Buch der Geschichte

Aber ist die Bibel nicht auch ein Buch der Geschichte? Sicher wird in ihr Geschichte erzählt: Geschichte der Erzväter, Geschichte Israels vom Auszug aus Ägypten bis zum Exil und dem Neubeginn danach. Immer ist es die Geschichte Gottes mit den Menschen. Und dann steht in der Bibel vor allem die Geschichte Jesu von seiner Geburt bis zum Tod am Kreuz und der Auferstehung. Weiter finden wir die Geschichte der ersten Christen von Jerusalem hin zur Ausbreitung des Evangeliums bis in die Welthauptstadt Rom. Warum wird diese Geschichte erzählt? Man könnte meinen, die Geschichte Gottes mit den Menschen ist uns aufgeschrieben wegen der darin beispielhaft enthaltenen Wahrheiten. Von Mose werde erzählt, weil er ein so demütiger Mann war. Nicht seine Geschichte sei wichtig, sondern die „Moral von der Geschicht“: dem Demütigen gibt Gott Gnade. Von Jesus würde erzählt, weil er die Liebe Gottes verkörperte und die Liebe vorlebte. Nicht Jesu Geschichte sei wichtig, sondern sein Modell und Vorbild der Liebe, dem wir nachzueifern haben. Aber das stimmt nicht, die Bibel sagt es anders. Nicht das Beispiel Jesu erlöst uns, sondern sein Sterben. Wir erfahren in der Bibel nicht solche Lehren - wie etwa physikalische Lehrsätze -, über die wir dann als unser Wissen verfügen könnten - verfügen müßten aus unserer Kraft. Sondern in Jesus hat Gott Geschichte gemacht, hat etwas geschehen lassen, und dieses Geschehen geschah zu unserem Heil. Ohne die Geschichte wäre unser Glaube nichts. Deshalb legt die Bibel so großen Wert auf die Augenzeugen, ist sie so sorgfältig in ihrer historischen Überlieferung, betont sie das Wirken Gottes in der menschlichen Geschichte. Deshalb schaut sie voraus auf den Messias, erzählt von ihm und blickt zurück auf die Inkarnation des Gottessohnes, die in Palästina geschah zur Zeit Herodes des Großen und die bis zur Statthalterschaft des Pilatus dauerte. Ist die Bibel ein Buch der Geschichte? Ganz bestimmt.

Bibel umfaßt Geschichte und Lehre

Wir können nicht anders als feststellen: Beides ist richtig. Die Bibel lehrt die Wahrheit Gottes und konfrontiert mit der Geschichte Gottes mit den Menschen. Wir haben es mit einer Polarität zu tun, die doch zusammengehört. Dazu ein paar Textbeispiele:

Denn als erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: Daß Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und daß er begraben worden ist; und daß er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und daß er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. (1Kor 15,3-5)

Es handelt sich hier um ein altes Bekenntnis der Christen, was Paulus wohl aus der ersten Gemeinde in Jerusalem übernommen hat (paralambanein und paradidonai sind Termini der Überlieferung). Was wird gesagt? Jesus ist gestorben, wurde begraben und ist am dritten Tag auferstanden und den Jüngern begegnet. Das sind historische Ereignisse: Personen werden genannt (Jesus, Petrus, die Zwölf), Zeitangaben sind dabei (3.Tag). Zu diesen historischen Angaben kommt aber sofort eine theologische Deutung, also Lehre („für unsere Sünden“), die auf frühere Deutungen zurückverweist („nach der Schrift“).

[Jesus] sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium. (Mk 1,15)

Hier haben wir die Zusammenfassung der Verkündigung Jesu am Anfang des Markusevangeliums. Hier wird eine historische Aussage gemacht: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe gekommen. Diese zeitbezogene Aussage wird aber in einen Zusammenhang gestellt mit früheren Aussagen und Ereignissen, die für dieses Ereignis eine Verheißung sind (Stichworte „erfüllt“ und „Reich Gottes“).

Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen Jüngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. (Jh 20,30f)

Am Schluß des Evangeliums gibt der Verfasser sein Ziel zu erkennen. Er beschreibt Ereignisse, was Jesus gesagt und getan hat (historisch). Aber er nennt diese Ereignisse „Zeichen“, sie weisen auf eine Wahrheit hin: Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes.

Die Bibel bringt also beides: Geschichte und Lehrwahrheit. Und obwohl sie wie Gegensätze gegenüberstehen, sind sie doch untrennbar miteinander verbunden.

Wesen und Aufgabe von Geschichte und Lehrwahrheit

Wesen der Geschichte

Wir haben es also in der Bibel mit einem Doppelten zu tun. Auf der einen Seite ist sie Geschichte. Was ist das Wesen der Geschichte? Geschichte ist personbezogen. Eine Person kann man nicht berechnen, nicht festlegen. Man wird von ihr überrascht, selbst wenn man sie gut kennt. Wer eine Person zu berechnen versucht, macht sich von ihr ein Bild, ist „fertig“ mit ihr. Gerade der Liebende bekennt, nie „fertig“ zu sein mit der geliebten Person. Weil Geschichte personbezogen ist, kann man auch sie nicht berechnen, man kann sie nur nacherzählen. So vielfältig wie Personen sind, so vielgestaltig ist Geschichte. Wer Menschen in Uniformen steckt, benutzt sie. Wer sie liebt, schaut auf die Vielfalt, auf das Detail, auf die Eigenheiten und Besonderheiten. Da kommt große Verschiedenheit zu tage. Da zeigen sich große Unterschiede, ja sogar Gegensätze. Wer sich für die Geschichte der Menschen interessiert, wird auf die Vielfalt im Detail achten und nicht gleich auf große Gesetze und Regeln abstrahieren.

Das gilt besonders für die Geschichte in der Bibel. Sie hat es zu tun mit dem, was Gott tut, vor allem in Jesus. Das ist überraschend. Das ist einmalig. Nachträglich kann man dann auch Linien ausziehen, zum Beispiel sagen, daß sich Weissagung erfüllt. Aber kausale Erklärungsmuster werden ihr nicht gerecht. Berechnen kann man Gott noch viel weniger als man Menschen berechnen kann. Auch seine Verheißungen geben Gott nicht in menschliche Hand. (Was sich sehr schön an der falschen Auslegung von Jesaja 37,33-35 durch die Zeitgenossen Jeremias sehen läßt: Jer 26-28.) Geschichte Gottes mit den Menschen ist auch überraschend konkret, ist nicht nur ein Gedanke, sondern mit Augen zu sehen, mit Ohren zu hören und mit allen Sinnen zu erfassen (1Jh 1,1-3). Dieser Geschichte wird man nur gerecht, wenn man auf das Detail achtet und weiß, daß man nie „fertig“ ist mit ihr.

Wesen der Lehre

Auf der anderen Seite der Polarität ist die Wahrheit, die Lehre. Sie hat es mit dem Allgemeinen zu tun, mit den Prinzipien. Wenn wir uns als Menschen mit jedem Detail liebevoll beschäftigen würden, bekämen wir nie einen Überblick über die Welt. Deshalb abstrahieren wir, reduzieren die Fülle auf wenige (oft willkürlich festgelegte) Grundlinien. Es ist, als ob man die Welt aus einem Satelliten sieht: die Details, die Schönheit einer Landschaft, das Angesicht eines lieben Menschen, das ist alles verloren. Dafür aber gewinnt man „Übersicht“. Große Linien und Zusammenhänge werden sichtbar, die uns helfen, uns zurechtzufinden. Die „Naturgesetze“ z.B. sind solche Leitlinien, mit denen wir uns in der Fülle der Erscheinungen orientieren.

So auch in der Bibel: die Theologie des Paulus ist so eine Übersicht - er hat sie nirgends geschrieben, sondern sich konkret an Gemeinden in ihrer Situation gewandt, aber wir finden uns in der Fülle seiner Gedanken nur zurecht, wenn wir die „historischen“ Details ausblenden und eine Gesamtschau versuchen. Wir suchen nach den „Gesetzmäßigkeiten“, nach dem, was „richtig“ ist. Die Heilsgeschichte „von Paradies zu Paradies“ ist auch so eine Überschau, so ein reduktionistischer Versuch, die Fülle der Ereignisse des Wirkens Gottes mit dieser Welt in ein System zu bringen. Diese Zusammenschau hat ihre Stärke darin, daß sie die Einheit zeigt, daß sie Gottes Tun und Gottes Wesen faßbar und verständlich macht. Sie sagt, was bei Gott richtig ist, wie er die Geschichte von ihrem absoluten Ende her sieht.

Grenzen und Schwächen

Grenzen

Wann aber ist die Gesamtschau „fertig“? Wir stoßen hier auf die Grenzen der Lehraussagen. Erst, wenn alle Details einbezogen, alle Faktoren berücksichtigt sind, könnte die volle Wahrheit formuliert werden. Die Theologie des Paulus wäre erst dann endgültig klar, wenn man jedes Textdetail voll versteht. Die Heilsgeschichte wäre erst dann ganz verstanden, wenn die Geschichte an ihrem Ende angekommen ist und man alle Auswirkungen kennt. Oder man müßte, weil die Geschichte heute noch nicht zu Ende ist, die Zukunft lückenlos kennen und jedes zukünftige Ereignis berücksichtigen. Das ist uns jedoch nicht gegeben. So spricht die Bibel davon, daß alles Erkennen, gerade auch das geistliche und prophetische Wissen, „Stückwerk“ bleibt (1Kor 13,9).

Aber auch die Bemühung um Geschichte hat ihre Grenzen. Welche? Wer Geschichte erforscht, möchte wissen, wie es war. Ideal wäre die Position des Beobachters eines Ereignisses. Aber diese Position kann er nicht erreichen, weil inzwischen Zeit vergangen ist. (Weder, 13) So sind Urteile über vergangene Ereignisse immer nur Wahrscheinlichkeitsurteile. Wir stellen fest: Jede Betrachtungsweise der Bibel hat ihre Grenzen.

Schwächen

Die Bemühung um Geschichte und um Lehrwahrheit hat aber nicht nur sozusagen „natürliche“ Grenzen, sondern ist auch mit Schwächen behaftet. Geschichtsforschung kämpft gegen die menschliche Schwäche des Vergessens. Für jedes Ereignis gilt, daß es mit der Zeit in der Erinnerung verblaßt. Vieles, was gewesen ist, wissen wir heute nicht mehr. Was aber vergessen ist, kann nicht beitragen zu der Fülle der Details, die erst die Geschichte ausmachen. Das Vergessen ist nicht nur ein Ergebnis der Schwäche unseres Gedächtnisses, es ist auch ein Ergebnis der Wertung von Ereignissen durch den, der sich an Geschichte erinnert oder sie erforscht. Vieles ging deshalb verloren, weil es nicht für wichtig gehalten wurde. Eine Schwäche der Geschichtsforschung ist also auch die Fehleinschätzung, die Fehldeutung durch Historiker.

Auch die Bemühung um Lehrwahrheit hat mit Schwächen zu kämpfen. Die Zusammenschau setzt voraus, daß abstrahiert wird, daß also viele Details ausgeblendet werden, einige Details dagegen konstituierend sind. Wer trifft da die richtige Auswahl? Ein Beispiel: Sind die Texte entscheidend, die von der Befreiung vom Gericht durch Christus sprechen (Jh 3,18), oder die, die sagen, daß auch der Gläubige ins Gericht kommt (2Kor 5,10)? Eine Auswahl, die zur Abstraktion verwendet wird, kann sehr einseitig sein. Auch die Gestalt, die die Abstraktion annimmt, ist abhängig von mancherlei Vorverständnissen, von Denkstrukturen, von der Art unserer Logik, die durchaus nicht bei allen Menschen gleich ist. Wenn wir es gewöhnt sind, in dialektischen Gegensätzen zu denken, werden wir solche Systeme entwerfen. Wenn wir an das Entwicklungsdenken gewöhnt sind, wird sich das auch in unseren Systemen zeigen. Wer die Lehren der Schrift erforscht, kämpft mit den Schwächen der Einseitigkeit, mit den Grenzen des Denkens, mit dem Mißverstehen.

Beide Betrachtungsweisen der Bibel haben mit den Schwächen des Menschen zu ringen. Wie kann man die Bibel dennoch erforschen?

Beide sind aufeinander angewiesen

Geschichtsforschung braucht die Lehrwahrheit

Geschichte und Lehrwahrheit sind zwar Gegensätze (das eine zielt auf Konkretes, das andere auf Allgemeines, das eine sucht Freiheit, das andere Gesetzmäßigkeit), diese Gegensätze jedoch gehören auch zusammen. Wir hatten gesagt, daß der Historiker vergangene Ereignisse in ihrer Einmaligkeit erforscht. Das ist zweifellos richtig und doch nicht genug. Denn Geschichtsforschung ist immer auch eine Auswahl von Ereignissen, eine Zusammenschau und eine Deutung. Es geht nicht ohne Auswahl, weil man nie alles berichten kann. Frühere Ereignisse werden auf spätere bezogen und werden so erst in ihrer Bedeutung erkannt (Weder, 14). Was wir als die Schwäche und Grenze der historischen Forschung erkannt haben, das Vergessen, auch daß nur Wahrscheinlichkeitsurteile möglich sind, das überspringt der Historiker gleichsam, indem er aus dem Feld der Lehrwahrheit Anleihen macht. Wer Geschichte erforscht ohne die verallgemeinernde Zusammenschau verliert ihren Sinn, hat nur noch unverbundene Ereignisse, einen orientierungslosen Pluralismus.

Wenn Johannes schreibt, daß Jesus noch viel mehr gesagt und getan hat, er aber nur einiges ausgewählt hat, dann konnte er nur auswählen, was nicht vergessen worden war. Und in dieser Auswahl ist schon eine Deutung, denn Johannes hielt die Taten Jesu, die er berichtet, für konstitutiv für seine Überzeugung, daß Jesus der Christus ist. Welche Ereignisse von Bedeutung sind, das konnte Johannes jedoch erst im Nachhinein, im Licht der Auferstehung Jesu, im gläubigen Nachdenken über die Ereignisse erkennen. Die Auswahl und Deutung setzt also schon eine Verallgemeinerung voraus, eine Lehrwahrheit. Das gilt nicht nur für die Geschichte Jesu, sondern für alle Geschichtsschreibung. Sie ist den einzelnen Ereignissen verpflichtet, und muß doch eine Gesamtschau voraussetzen, um eine (besser) zu erkennen.

Lehrwahrheit braucht die Beobachtung der historischen Details

Umgekehrt ist aber auch die Lehrwahrheit nicht ohne die Beobachtung der (zeitlichen, geschichtlichen) Einzelheiten möglich. Denken wir uns eine einfache Lehrwahrheit wie das Gesetz der Schwerkraft. Ist sie wirklich von so zeitloser Geltung, wie man meist annimmt? Man hat diese Gesetze doch nur dadurch formulieren können, indem man eine Fülle von Einzelbeobachtungen zusammentrug und verallgemeinerte. Und was geschieht, wenn neue Beobachtungen gemacht werden (z.B. durch neue Meßtechnik, durch Erforschung neuer Bereiche)? Dann kann es sein, daß das Gesetz neu formuliert werden muß, wie es beim Übergang von der Newtonschen Mechanik zur Relativitätstheorie geschah. Schon früher einmal waren die „ehernen Gesetze“ des aristotelischen Weltbilds durch Detail-Beobachtungen des Kopernikus und anderer Forscher veraltet. Was für Naturgesetze gilt, gilt noch viel mehr für die Lehre vom Menschen und von der Gesellschaft (z.B. Psychologie, Soziologie, Religionsgeschichte). Lehrwahrheit sucht das Abstrakte, kann aber ohne das Konkrete (empirische Forschung) nicht sein. (Schlatter, 1928, 15, sagt, daß das Gebot, das für alle gilt, doch immer wieder konkret werden muß, man muß es in seiner Situation praktizieren. Weder Abstraktion noch Kasuistik kann eine absolute Allgemeinheit des Gebotes Gottes erreichen.) Die Schwäche der Lehrwahrheit, daß sie Stückwerk bleibt und leicht der Einseitigkeit verfällt (Systemzwang), wird gleichsam korrigiert durch den beständigen Rückgriff auf konkrete Einzelbeobachtungen, also durch die Leistung des „anderen Lagers“, durch die historische Betrachtung. Wer Lehrwahrheit sucht ohne den Blick auf das Einzelne, das Besondere, das Einmalige, der verliert zuerst die Menschlichkeit, die Liebe (die das Besondere sucht), verliert aber am Ende auch die Wirklichkeit selbst, die er zu beschreiben sucht.

Wir haben es also bei Geschichte und Lehrwahrheit mit einem spannungsvollen Miteinander zu tun. Beides gehört zur Bibel. Daß beide Seiten so spannungsvoll gegenüberstehen ist nicht eine Schwäche der Bibel, daß sie keine ausgeglichenere Botschaft vermittelt, sondern eine Schwäche des menschlichen Begreifens, daß er die Wirklichkeit nicht spannugsfrei wahrnehmen kann. (Das gilt übrigens von vielen Bereichen der Wirklichkeit.)


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II. Was bedeutet das für die Auslegung der Bibel?

Zwei Ansätze der Hermeneutik

Wenn beides richtig ist: die Bibel, die uns sowohl Wahrheit offenbart als auch Geschichte erzählt - wovon soll dann die Hermeneutik bestimmt sein? Jeder der zwei Seiten der Bibelerkenntnis entspricht eine hermeneutische Methodik.

Die historische Auslegung

Sie wird meist „historisch-kritische“ Auslegung genannt. Der Name ist irreführend. Er enthält eine polemische Komponente, eine Spitze sozusagen. Das Stichwort „kritisch“ zeigt an, daß diese Auslegung kritisieren will. Was will sie kritisieren? Sie wendet sich ganz bewußt gegen eine Auslegung, die aus der Bibel nur Satzwahrheiten herausliest, die in der Kirche als Dogmen gelten. Sie widerspricht den kirchlichen Lehren, die als unumstößliche Offenbarung Gottes feststehen und die durch Beweistexte untermauert werden. Die Texte können gar nichts anderes sagen, als was in der Kirche schon gilt. Dagegen setzen die historisch arbeitenden Theologen die freie Untersuchung des Kanons (so ein Titel von J. S. Semler, 1771). Sie machen sich frei von der dogmatischen Auslegung und wenden sich der historischen Erforschung der Bibel zu. Das historische ist ihr Wesensmerkmal. Wie weit sie wirklich frei sind, wie konsequent historisch, das ist eine andere Frage, auf die ich noch eingehen werde.

Die historische Methode macht es sich zur Aufgabe, die Ereignisse in ihrer Besonderheit wahrzunehmen. Dazu gehört, daß sie es vermeidet, die Aussagen der Bibel gleich in ein zeitloses System zu fassen. Wenn Paulus z.B. schreibt, daß die Frau, wenn sie in der Gemeinde auftritt, eine der Sitte entsprechende Haartracht (oder Kopfbedeckung) tragen soll, dann nimmt historische Auslegung diese Aussage nicht als zeitloses Gesetz, sondern fragt nach den damaligen Umständen, nach der Situation in Korinth, nach den Denkvoraussetzungen des Paulus usw. Daß der 1.Korintherbrief ein von heute aus gesehen sehr alter Text ist, daß Paulus beim Schreiben nicht an uns gedacht hat, das alles gehört zum genauen Wahrnehmen der Details. Der Text wird als etwas Einmaliges, Besonderes, auch „Fremdes“ wahrgenommen. Er sagt etwas, was wir uns heute nicht selber sagen können, was nicht selbstverständlich ist, was wir auch nicht einfach aus unserer Erfahrung ableiten können.

Nun glauben wir, daß Paulus diesen Text durch Gottes Geist geschrieben hat. Wird der Text durch Inspiration zeitlos? Ganz offensichtlich nicht, denn das Koiné-Griechisch spricht man heute nicht mehr, die Argumentationsweise des Paulus ist nicht unsere, und die Haarmode (oder Kopfbedeckung) von damals, an die Paulus dachte, ist längst nicht mehr modern. Nun könnte man sagen, wir müssen diesen Text mit anderen zusammenschauen und daraus die zeitlosen Prinzipien entnehmen und danach handeln. Das wäre aber der Ausstieg aus der historischen Methode und ein Überwechseln in das andere Lager der Lehrwahrheit. Und da sagt die historische Methode: das wollen wir nicht, jedenfalls nicht so schnell. Denn dann sind wir zu schnell bei den Systemen und nicht mehr bei den historischen Details, bei der Vielfalt der Menschen und Situationen. Beachten wir: Der historisch arbeitende Ausleger bleibt wegen der historischen Eigenart der Bibel, genauer: um Gottes willen, bei der historischen Methode. Er sagt: Wenn wir zur Lehrwahrheit wechseln, dann begegnen wir Gott nicht als dem, der in der Geschichte etwas tut (z. B. der Geschichte der Gemeinde Korinth). Dann hören wir nicht wirklich, was dieser Text sagt. Und wenn wir nicht genau hinhören, dann kann der Text die Kirche nicht mehr kritisieren oder gar reformieren. Daher kam der lange Widerstand der Kirchen gegen diese Methode: Man fürchtete die Kritik an der dogmatischen Wahrheit. Jedoch: weil die Bibel (auch) ein Buch der Geschichte ist, hat die historische Methode ein Recht.

Die „theologische“ Auslegung

G. Maier verwendet für seine Auslegung die Bezeichnung „biblisch-historische Methode“ (1990, 332). Auch dieser Name enthält eine polemische Spitze. Die Bezeichnung ist gewählt in bewußtem Kontrast zur historisch-kritischen Methode. Mit dieser Bezeichnung wird zum Ausdruck gebracht, daß diese Methode biblisch sei, die historisch-kritische Auslegung dagegen nicht biblisch, obwohl diese sich ja auch mit der Bibel beschäftigt. Außerdem ist die Bezeichnung irreführend. Diese Methode ist nicht historisch in dem Sinn, wie es die oben beschriebene historisch Methode sein will. (Maier, 1990, 332 f. begrenzt ausdrücklich die Tragweite des „Historischen“; er setzt voraus, daß „‘biblisch’ der Oberbegriff ist.“) Ich will sie die dogmatische oder noch besser theologische Auslegung nennen, und diese Bezeichnung ist in der Vergangenheit auch oft gebraucht worden.

Die theologische Auslegung geht, wie Maier ganz klar sagt, von der Offenbarung aus. Sie untersucht zwar auch die Geschichte, aber gewissermaßen wie eine Vorstufe, um dann zur offenbarten Wahrheit zu kommen. Diese Wahrheit umfaßt sowohl theologische Aussagen (z.B. Jesus ist unser Erlöser) als auch historische Aussagen (z.B. Jesus rief Lazarus aus dem Grab). Bei der historischen Wahrheit jedoch kommt es nicht so sehr auf die Details an - soviel, wie in der Bibel berichtet wird, ist genug -, sondern auf die Richtigkeit. Ziel ist nicht die Darstellung der Fülle und Vielfalt dessen, was da alles an Einmaligem und Unerwartetem passiert ist, sondern die Zusammenschau, der Plan Gottes und die (bis heute gültige) Aussage dieser Ereignisse, die Prinzipien. Darin zeigt sich die andere Fragerichtung als bei der historischen Methode.

Wenn in der Bibel z.B. erzählt wird, daß Jesus bei Jericho zwei Blinde geheilt hat (Mt 20,29-34), dann geht es der theologischen Auslegung darum zu zeigen, daß sich in diesem Ereignis Jesu heilschaffende Gottesmacht erweist (daher ist wichtig, daß dieses Wunder wirklich passiert ist), daß sich darin Jes 35,5f erfüllt, daß Gott auch heute noch Wunder tun kann. Daß es allerdings im Parallelbericht des Markus (Mk 10,46-52) nur ein Blinder ist, damit kann diese Methode nicht so gut umgehen. Sie könnte zwar sagen, es gibt eben kleine Differenzen in der Überlieferung, jeder Evangelist schreibt es auf seine Weise. Aber das wäre ein Überwechseln in das Lager der historischen Methode. Und das will die theologische Auslegung nicht, jedenfalls nicht so schnell. Denn dann sind wir zu schnell bei der auseinanderstrebenden Vielfalt. Da finden wir dann eine Theologie des Matthäus und eine des Markus, da haben wir dann am Ende Widersprüche in der Bibel. Beachten wir: Wegen der Eigenart der Bibel, genauer: um Gottes willen, bleibt der theologische Ausleger bei seiner Methode. Weil Gott sich offenbart hat, weil er die Einheit der Schrift verbürgt, deshalb hat die „theologische“ Auslegung ihr Recht.

Versuche, die Spannung zu lösen

Liberale Theologie

Die historische wie die theologische Auslegung berufen sich auf Gott und auf die Eigenart der Bibel. Beide haben auch gute Gründe. Und doch stehen sie manchmal gegeneinander, ja ihre Vertreter bekämpfen sich sogar. Geschichte und Lehrwahrheit sind ein spannungsvolles Paar, das sich in der Bibel findet (wie überhaupt im menschlichen Leben). Entsprechend spannungsvoll ist die Auslegung der Bibel. Gibt es da nicht eine Lösung?

Ja, sagte die liberale Theologie: Die Bibel spricht durchaus von Offenbarungswahrheit, aber die historische Betrachtung muß das letzte Wort haben. Letztlich gilt nur, was sich historisch erweisen läßt (Troeltsch, 1898 [1971]: Prinzip der Kritik). Und das sind die Ereignisse, die dem entsprechen, was zu allen Zeiten erwartet werden kann (Prinzip der Analogie), und die sich in die kausale Kette des Weltlaufs einordnen lassen (Prinzip der Korrelation). Deutlich ist der Vorrang der historischen Betrachtungsweise zu merken. Das klingt sehr ungläubig, als gäbe es keinen Gott. Aber das wäre Troeltsch gegenüber ungerecht. Er war überzeugt, in den durch historische Forschung erwiesenen Ereignissen Gott zu finden. Er glaubte nämlich, daß sich Gott durch seinen Geist im natürlichen Lauf der Geschichte manifestiert, daß die Geschichte auf das Ziel zustrebt, das Gott ihr gesetzt hat. Hier ist gleichsam die Spannung zwischen Offenbarungswahrheit Gottes und Geschichte Gottes aufgelöst, indem die Offenbarungswahrheit in die Geschichte mit „hineingezogen“ wurde. Das war nur möglich durch eine optimistische Geschichtsschau, die im Sinne Hegels (These, Antithese, Synthese) der Geschichte selbst zutraute, das Gute hervorzubringen. (Diese Geschichtsschau wurde von F. C. Baur (†1860) und die Tübinger Schule in die Theologie übernommen - Geschichte ist Selbstentfaltung des Geistes [Gottes]. Damit standen sich historische und theologische Auslegung nicht mehr wie vorher unverbunden gegenüber.)

Wird diese Auslegung dem Anspruch gerecht, historisch zu sein? Ist sie wirklich offen für das Unerwartete, die Vielfalt? Wie steht es mit der Unableitbarkeit historischer Ereignisse, wenn das Prinzip der Analogie und Korrelation gelten soll?

„Diese Allmacht der Analogie schließt aber die prinzipielle Gleichartigkeit alles historischen Geschehens ein, die freilich keine Gleichheit ist, sondern den Unterschieden allen möglichen Raum läßt, im übrigen aber jedesmal einen Kern gemeinsamer Gleichartigkeit voraussetzt, von dem aus die Unterschiede begriffen und nachgefühlt werden können.“ (Troeltsch, 1898 [1971], 108)

Hier ist Gleichheit über die - noch zugestandenen - Unterschiede gestellt. Ein solches Vorgehen gibt wegen der Geschichtsvorstellung ihren historischen Ansatz auf. Troeltsch hat eine Theorie, ein System, eine Lehre, die für ihn eine Glaubenslehre war, über die Ereignisse der Geschichte gelegt. Diese Auslegung ist nicht weniger dogmatisch als die, gegen die sie kämpft. Mit Recht ist dieser Ansatz kritisiert worden, nicht nur vom Offenbarungsansatz her (Maier, 1990, 170: „Sobald aber die Geschichte durch das Rationale ersetzt wird, wird die Bibel zum Lehrgesetz“; auch 235), sondern auch vom Geschichtsansatz her (z.B. Karl Barth, 1922 [1924], X): „Kritischer müßten mir die Historisch-Kritischen sein!“ (Vgl. Stuhlmacher, 1986, 244: „Prinzip des Vernehmens“).

Evangelikale Theologie

Einen anderen Versuch, die Spannung zwischen Geschichte und allgemeiner Lehrwahrheit zu lösen, findet sich in der evangelikalen Theologie. Hier wird gesagt: Geschichtliche Erforschung der Bibel ist nötig, schließlich erzählt sie uns die Geschichte Gottes mit den Menschen. Es wird sogar großer Wert darauf gelegt, daß die geschichtlichen Ereignisse wirklich stattgefunden haben. Aber diese geschichtliche Erforschung hat das Ziel, die berichteten Ereignisse in einer besonderen Gottesgeschichte, der Heilsgeschichte zusammenzufassen. Hier wird also eine theologische (nicht wie bei Troeltsch philosophische) Geschichts-Überschau zum Maß gemacht. Eine solche Überschau kann kein Mensch aus der Geschichte selbst ableiten, sie ist nicht das Ergebnis der Erforschung geschichtlicher Details. Und das wird auch gar nicht behauptet. Es wird klar gesagt, daß bei der Offenbarung angesetzt wird. Maier weiß (1990, 167): „Die Geschichte ist immer reicher als ein System.“ Aber gerade das ist das Problem, denn auch die Heilsgeschichte ist ein System! Hier ist gleichsam die Geschichte mit ihrer Vielfalt und ihrer Unberechenbarkeit in die Lehre „hineingezogen“. (Maier, 1990, 180: „Geschichtliche Forschung ist, wenn man sie richtig versteht, kein Gegner der Offenbarungstheologie, sondern ihre Folge.“ 183: „Stattdessen muß der Glaube an den sich offenbarenden Gott und das Vertrauen zu seiner Offenbarung vorausgehen [meine Hervorhebung], bevor wir die geschichtliche Erforschung der Bibel in Angriff nehmen. ... Die Offenbarungswahrheit besitzt für ihn [den Ausleger] einen höheren Wert als jede ‘Wahrheit’ außerhalb der Offenbarung.“) Dieser Ansatz wird der Vielfalt der biblischen Überlieferung nicht gerecht. Das - durchaus aus der Bibel abgeleitete - Konzept der Heilsgeschichte ist auch nur eins neben anderen.

Versuche, sich voneinander zu trennen

Konsequente historische Auslegung

Andere lehnen eine Versöhnung zwischen den beiden Auslegungsrichtungen ab. Historische und „theologische“ Auslegung stehen sich dann in großer Unversöhnlichkeit gegenüber. Die eine Seite will mit der anderen nichts zu tun haben.

Die konsequenteste historische Auslegung findet sich wohl bei Klaus Berger (Hermeneutik des NT, 1988). Er macht wirklich damit ernst, daß Geschichte grundsätzlich unableitbar ist, daß alle soziologischen, ökonomischen, theologischen oder sonstwelchen Systeme das Hinhören auf die Ereignisse beeinträchtigen. Ein Zusammenhang zwischen Ereignissen (eine „Allgemeinheit“), auf den ein Geschichtsforscher ja nicht verzichten kann, entsteht nur, solange ein Ereignis von Menschen als bedeutsam eingeschätzt wird. Das geschieht aufgrund von entdeckten Analogien. Wenn man keine Analogien (mehr) entdeckt, ist die Bedeutsamkeit zu Ende. Er spricht von „begrenzten Allgemeinheiten“. Dieser Entwurf relativiert die biblischen Berichte und Aussagen. Konsequenterweise trennt Berger strikt zwischen Exegese und Applikation. Applikation, also die Suche nach den Analogien, ist kein Geschäft der Auslegung. Dazu braucht es ein „Gespür für Wirksamkeit“. Wird nicht jeder ein anderes Gespür haben? Entscheidet am Ende Durchsetzungskraft, also letztlich menschliche Macht?

Konsequente Ablehnung der historischen Methode

Die konsequente Ablehnung historischer Auslegung findet sich unter pietistischen Auslegern. Die historische Untersuchung der Bibel wird als ein Versuch gewertet, die Verbindlichkeit ihrer Aussagen zu untergraben. Deshalb wird einfacher Gehorsam gegen alle Schriftaussagen gefordert. Ein Beispiel ist die Auslegung von 1Tim 2,1-12 im Zusammenhang mit der Diskussion über die Ordination der Frau. In diesem Text stehen Hinweise zu Bischöfen und Diakonen. Weil dort vorausgesetzt wird, daß die Leiter der Gemeinde Männer sind, wird Frauen keine leitende Funktion zugebilligt. In diesem Text nach Zeitbedingtem wie Kultur, Sitte, soziologischer Umbruchsituation in der hellenistischen Welt zu fragen, würde die Autorität dieses Gotteswortes beeinträchtigen. Dieser Text setzt allerdings auch voraus, daß die Gemeindeleiter verheiratet sind und Kinder haben. Warum gehorcht man dem nicht, warum ordiniert man kinderlose Prediger? Wer entscheidet, wo Gehorsam nötig ist und wo nicht? Die Tradition, die Mehrheit, die Mächtigen?

Als Begründung für die Ablehnung der historischen Methode wird genannt, daß die historische Auslegung den menschlichen Verstand über die Bibel stellt. Ein Beispiel ist der Streit darum, wie die Einheit der Bibel vorzustellen ist. Wenn sich Unterschiede in den biblischen Aussagen zeigen, ist die historische Auslegung gern bereit, das auf die zeitbedingten Vorstellungen der Autoren zurückzuführen. Das aber wird von ihren Gegnern als Versuch gewertet, die Göttlichkeit der Bibel in Frage zu stellen. Gott ist der Autor der Bibel, also kann sie sich nicht widersprechen. Andersherum: Wenn es in der Bibel Aussagen gäbe, die sich widersprechen, dann ist die Glaubwürdigkeit hinfällig. Das aber ist alles Logik des Menschen! Menschliche Logik bestimmt, was in der Bibel stehen kann und was nicht. (Ganz ähnlich in der Argumentationsstrukutur: Gott hat die Bibel gegeben, er kann nicht lügen, also ist die Bibel irrtumsfrei.) Auch die den historischen Rationalismus bekämpfenden Ausleger stehen also in Gefahr, den Verstand über die Bibel zu setzen. Wir merken: der Rationalismus ist eine Versuchung sowohl für die historisch-kritischen Ausleger als auch ihre Gegner. (Es steht noch aus, den Rationalismus in vielen Lehren aufzudecken, z.B. in den oft so detailreichen Deutungen des Erlösungsvorganges, des Ursprungs des Bösen, des Endgerichtes, den Schwierigkeiten mit der Trinität.)

Eine spannungsvolle, aber notwendige Auseinandersetzung

Gegenseitige Korrektur

Ob nun historische Auslegung von theologischer oder theologische von historischer nichts wissen will, in jedem Fall entfernt man sich von der Bibel und gerät in Schwierigkeiten. Beide Seiten brauchen jeweils die Korrektur der anderen.

Was heißt das? Die historische Auslegung muß im Zusammenhang der Glaubenslehre und im Leben der Kirche stehen (Stuhlmacher, 1986, 250 ff.). Sie braucht die ständige Provokation durch die Theologie. Sie darf nicht allein stehen.

Andererseits muß die theologische Auslegung immer wieder in das Licht der Geschichte gestellt werden. Sie braucht die ständige Provokation durch die geschichtlichen Details. Gerade die Details, die nicht ins System passen, sind eine ständige Mahnung, die Grenzen der Systeme nicht zu übersehen. Auch die theologische Auslegung darf nicht allein stehen. Ich verwende hier das Wort Provokation, damit deutlich wird, daß es nicht um einen friedlichen Ausgleich geht. Die Spannung kann nicht aufgelöst, sie muß ausgehalten werden.

Jede Methode hat ihre Aufgabe

Es geht aber nicht nur um die gegenseitige Korrektur. Wir können auch deshalb auf keine der beiden Methoden verzichten, weil wir auf das, was die beiden Methoden für unser Leben leisten, angewiesen sind.

Was leistet die historische Auslegung? Zu wissen, wie es damals war, kann ja nicht der einzige Sinn sein. Wozu sollte ich das wissen? Die Leistung der Geschichtsforschung ist die Vergewisserung über Identität (Weder, 1992, 20). Wer wir Menschen sind, wissen wir aus unseren Erfahrungen in der Geschichte. Das gilt für den einzelnen Menschen. Wer ich bin, weiß ich nur, weil ich mich erinnern kann, weil ich weiß, was ich erlebt habe und was mich geprägt hat. Das gilt aber auch für Gruppen von Menschen: Völker beziehen ihre Identität aus ihrer Geschichte. Auch die Gemeinde identifiziert sich durch ihre Geschichte. Das war von Anfang an in der Christenheit so: Die Jesusüberlieferung erzählt die Erfahrungen der Nachfolger mit Jesus, die Apostelgeschichte erzählt die Geschichte der Christenheit. So gewann man Gewißheit, wie im Prolog des Lukasevangeliums (Lk 1,1-4) sehr klar gesagt wird. Und auch für uns als Adventgemeinde gilt: Solange wir nicht vergessen, wie der Herr uns geführt hat, brauchen wir um unsere Identität nicht zu fürchten (in Anlehnung an ein bekanntes Wort von E. G. White). Identitätskrisen in der Gemeinde entstehen nicht durch den Verlust von Lehren, sondern durch den Verlust von Geschichte und historischer Betrachtungsweise!

Was leistet die theologische Auslegung? Zu wissen, was die Wahrheit ist, was richtig ist, ist ja kein theoretisches Spielchen. Zu Verstehen, was theologisch richtig ist, muß zum richtigen Handeln führen. Handeln möchte ich hier sehr weit fassen und das Aushalten, auch manchmal das Nicht-Handeln mit einbeziehen. Zur theologischen Auslegung gehört auch, wenn man aus der Geschichte lernen will. Denn dann werden die geschichtlichen Ereignisse zu Beispielen für allgemeine Normen. Es wird also von ihrer Einmaligkeit, Besonderheit abstrahiert (Weder, 1992, 18 f.). Nicht zufällig hat die theologische Auslegung ihre Stärke darin, praxisrelevant und gemeindebezogen zu sein.

Auch in der Wirkung zeigt sich wieder, wie die beiden Auslegungsweisen aufeinander angewiesen sind: Wer entscheiden und handeln will, braucht eine klare Identität. Wer seinen Weg nicht durch Erinnerung zurückverfolgen kann, hat auch keine Richtung nach vorn. Wer aber entscheidet und handelt, bestimmt sofort wieder seine Identität, denn er schafft ja neue Erinnerung.


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III. Die Bibel als Gottes Wort

Göttliche und menschliche Seite der Bibel nicht trennbar

Die spannungsvolle Einheit der beiden Zugangsweisen zur Bibel hat nichts damit zu tun, daß die Bibel zugleich ein menschliches und, wie wir glauben, ein göttliches Buch ist. Es geht nicht, die göttliche Seite und die menschliche Seite auf den historischen und theologischen Zugang zur Schrift aufzuteilen. Nicht die Ereignisse sind menschlich zu erforschen, die Prinzipien dagegen sind göttlich (Bultmann). Umgekehrt sind auch nicht die Dogmen menschlich (kirchlich), die Geschichte dagegen ist göttlich (Tübinger Schule). Die beiden Seiten der Betrachtung sind eine Spannung des Lebens überhaupt, und die Bibel hat daran Anteil. In jeder Betrachtungsweise findet sich also Menschliches und Göttliches.

Der Glaube ist methodisch nicht abzusichern

Das bedeutet: Wer sich der Bibel menschlich nähert, der findet darin historische Ereignisse berichtet. Er wird, wenn er wirklich Historiker und nicht versteckter Dogmatiker ist, diese Ereignisse mit mehr oder weniger großer Wahrscheinlichkeit zur Kenntnis nehmen. Er wird die erzählten Ereignisse mit späteren Ereignissen bis hin zu seinem eigenen Leben in Beziehung setzen und sich fragen, welche Identität sich für ihn selbst und seine Mitmenschen daraus ergibt. Glaube ist das noch nicht. Es mag sein, daß er einfach feststellt, daß er in einer christlich geprägten abendländischen Kultur steht.

Wer sich der Wahrheitsfrage in der Bibel menschlich nähert, der findet darin Überzeugungen ausgedrückt, die sich in Handlungen niederschlugen. Er wird sich fragen, ob und wie weit die biblische Lehre auch für ihn Handlungsnorm sein kann. Glaube ist das noch nicht. Vielleicht stellt er fest, daß die Bibel ein ethisch respektables Buch ist.

Sowohl die Bibel geschichtlich zu erforschen als auch nach ihrer Lehre zu suchen, das schafft noch keinen Glauben. Aber es ist doch ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum Glauben und ein immer wieder notwendiger Prozeß für den Gläubigen. Diese Seite der Auslegung der Bibel ist für Gläubige wie auch für Ungläubige einsehbar, sie ermöglicht die Kommunikation zwischen ihnen. Wenn man vom Ausleger schon vor dem Aufschlagen der Bibel den Glauben an die göttliche Autorität dieses Buches fordert (Maier), dann schließt man dieses Buch für viele Menschen zu.

Und doch gilt: die Bibel zielt auf den Glauben. Wer die Schriften liest, soll sich in einer Gottesgeschichte vorfinden, soll Gottes Weisung für sich entdecken. Das aber ist methodisch nicht abzusichern. Darum wird der gläubige Bibelleser beten, bevor er die Schrift aufschlägt.

Die Bibel verlangt nicht Glauben, sie schafft ihn

Wie zuverlässig ist die Bibel? Wer die Bibel als natürlicher Mensch liest, wird historische Aussagen finden, die immer nur Wahrscheinlichkeitsaussagen sein können. Und er wird Lehrwahrheiten finden, die immer nur Stückwerk bleiben. Ich spreche hier nicht von einem kritischen Lesen, das den Geschichtsaussagen nicht glaubt und die Lehrwahrheiten für falsch hält. Selbst bei größtem Vertrauen in die Schrift findet man als natürlicher Mensch keine absolute Sicherheit, weder bei Geschichte noch bei Lehre. Und doch ist damit die Glaubwürdigkeit der Bibel nicht verloren, wie man manchmal hören kann: eine Unsicherheit mache das ganze unsicher. Wir vertrauen uns ständig anderen Menschen an, auch wenn wir wissen, daß sie fehlerhaft sind, daß es keine absolute Sicherheit gibt. Warum sollen wir für die Bibel mehr fordern als im normalen Leben? Das gehört zu Gottes Weg, daß er sein Wort in unsere Welt gegeben hat. Wollen wir es anders verlangen? „Im Grunde regt sich in diesem Murren doch nur der Undank, der das, was uns gegeben ist, mißachtet und das begehrt, was wir nicht haben und nicht haben können“ (Schlatter, 1928, 29). Wenn man im natürlichen Leben bereit ist, unvollkommenen Menschen zu vertrauen, dann kann man auch der Bibel vertrauen, selbst wenn sie menschlich gesehen keine absolute Sicherheit bietet. Gott verlangt vom Menschen, der sich der Bibel nähert, kein größeres Vertrauen als das, was er im normalen Leben auch aufbringt. Und wir als Gläubige haben auch kein Recht, mehr zu verlangen. Die Willigkeit, hinzuhören, sich auf die fremden Gedanken einzulassen, das genügt. Daraus kann Glaube werden, ein Vertrauen wachsen, auf das wir zu leben und sterben bereit sind. Aber daß dieser Glaube wächst, ist durch hermeneutische Methode nicht mehr abzusichern.

Inspiration ist das Bekenntnis zur göttlichen Seite der Schrift

In welchem Sinn sprechen wir von Inspiration der Bibel? Ein natürlicher Mensch, der die Bibel liest, sieht nichts von der Inspiration. Und doch kann er die Bibel mit Gewinn lesen, ja es ist möglich, daß er durch sein Lesen zum Glauben kommt. Der Glaube an die Inspiration der Bibel ist nicht die Voraussetzung zum Lesen der Bibel. Aber wenn durch Gottes Geist, der die Schreiber der Bibel erfüllte und ohne den das letzte Ziel der Bibel nicht erreicht werden kann („geschrieben, damit ihr glaubt“, Jh 20,31), im Menschen den Glauben geweckt hat, dann wird dieser Mensch sagen: Hinter diesem Wort steht Gott. Hier höre ich nicht nur Menschenwort, sondern, was es in Wahrheit ist, Gottes Wort (1Thess 2,13). Diese Erfahrung drückt die Christenheit insgesamt durch die Lehre von der Inspiration der Schrift aus. Zugleich drückt sie die Erwartung aus, daß Gott sich erneut wirksam erweisen wird beim Studium der biblischen Bücher.

In Jesus sind Geschichte und Lehrwahrheit eins.

Geschichte und Lehrwahrheit in der Bibel bilden eine spannungsvolle Einheit. Sie scheinen gegeneinander zu stehen und gehören doch zusammen. Die vielleicht kürzesten Formeln dieser spannungsvollen Einheit von Geschichte und Lehrwahrheit finden sich im Johannesprolog und in den Abschiedsreden Jesu. „Das Wort wurde Fleisch“ (Jh 1,14). „Wort“ steht für offenbarte Wahrheit, für das, was von Anfang war. „Fleisch“ steht für die geschichtliche Person, das Einmalige, Unableitbare. In den Abschiedsreden sagt Jesus (Jh 14,6): „Ich bin die Wahrheit.“ „Ich bin“ steht für die Person, die in der Geschichte handelt, nach keiner Gesetzmäßigkeit berechenbar. „Wahrheit“ steht für die bleibende Gültigkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Fazit: drei Thesen

 

Wie lesen wir die Bibel richtig? Zuerst: Wir müssen das Ganze der hermeneutischen Aufgabe sehen. Die Erforschung der Geschichte durch die historische Methode ist ebenso notwendig wie die Erforschung der theologischen Wahrheit. Daß diese beiden Seiten miteinander ringen, das ist zu akzeptieren und darf nicht durch den Vorrang einer Seite beendet werden. Es gehört - mit vielen anderen Polaritäten - zur Wirklichkeit, die Gott in diese Schöpfung gelegt hat. Daß sich in der Gemeinde Ausleger finden, von denen die einen mehr den historischen, die anderen mehr den lehrmäßigen Zugang bevorzugen, gehört ebenso zu der Wirklichkeit, die wir akzeptieren müssen.

Zweitens: Beide Zugänge zur Schrift - auch beide Gruppen von Auslegern - brauchen einander. Es darf keinen Gewinner geben, denn er hätte bereits verloren. Es gibt keine Geschichte, die nicht verallgemeinern müßte, die nicht ein System zugrunde legen müßte. Es gibt keine Lehre oder Wahrheit, die nicht aus konkreten Texten und Ereignissen abgeleitet wäre und sich wieder in konkreten Menschen und Situationen manifestieren müßte.

Drittens: Die Auslegung der Schrift gelingt dann am besten, wenn die beiden Methoden, ohne daß sie ganz zu vereinen wären, eng aufeinander bezogen bleiben. Der Streit kann dazu führen, daß sie polemisch auseinanderstreben. Das Ringen kann auch so stattfinden, daß sie zueinander gezogen werden. Gründe, beieinander zu bleiben und aufeinander zu hören, gibt es genug. Ein Bild: Mann und Frau werden nie gleich sein. Sie werden einander auch nie ganz verstehen. Wenn einer sich zum Sieger über den anderen erhebt, verlieren beide. Wenn sie sich in aller Verschiedenheit lieben und zueinanderstreben, wird die spannungsvolle Polarität fruchtbar.

 

 

4.7.1999


Übersicht

I. Die zwei Seiten der Erkenntnis

 

Geschichte

Lehrwahrheit

Besonderheit

konkret, einmalig, unableitbar, personbezogen - Vielfalt

allgemein, prinzipiell, Überblick, sachbezogen - Einheit

Grenze

nur Wahrscheinlichkeit

nur Stückwerk

Schwäche

Vergessen, Unkenntnis, Mißdeutung

Einseitigkeit, Mißverstehen

Zusammenhang

Geschichte ist Auswahl und Zusammenhang der Ereignisse, das setzt Allgemeines voraus, sonst ohne Sinn.

Lehre muß sich am Konkreten bewähren und korrigieren, sonst ohne Leben

II. Die hermeneutische Methode

Methode

historisch

theologisch

polemischer Name

„historisch-kritisch“

„historisch-biblisch“

Charakteristik

Das Besondere sehen; das Fremde sagen lassen; nicht gleich in ein System bringen; Gott in der Geschichte, in seinen Taten sehen

Den Zusammenhang entdecken; das Gültige sagen lassen; nicht in die Vielfalt verlieren; Gottes Plan, Gottes Wahrheit sehen

„Vereinnahmung“

E. Troeltsch: nur die wissenschaftlich gesicherte Geschichte zählt, Gott ist in der Geschichte enthalten

G. Maier: nur die Offenbarungswahrheit zählt, die Geschichte ist als heilsgeschichtliches System in der Offenbarung enthalten

„Trennung“

K. Berger: kein System, sondern „begrenzte Allgemeinheiten“
- relativ

Keine historische Betrachtung, sondern allen Texten gehorchen - rational

Korrektur

Historische Exegese im Zusammenhang der Glaubenslehre der Kirche

Theologische Exegese im Licht der geschichtlichen Details

Aufgabe

Identität stiften

zum Handeln anleiten

III. Die Bibel als Gottes Wort

 

Jede Betrachtungsweise hat Menschliches und Göttliches

 

Der Glaube ist methodisch nicht abzusichern

 

Die Bibel verlangt nicht Glauben, sie schafft ihn

 

Inspiration ist das Bekenntnis zur göttlichen Seite der Schrift

 

In Jesus sind Geschichte und Lehrwahrheit eins

Literatur

Barth, Karl.

  1924           Der Römerbrief. 3. Abdr. der neuen Bearb. München: Kaiser.

Berger, Klaus.

  1988           Hermeneutik des Neuen Testaments. Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus Mohn.

Maier, Gerhard.

  1975           Das Ende der historisch-kritischen Methode. Glauben und Denken 901. 3. Aufl. Wuppertal: Theologischer Verl. Brockhaus.

Maier, Gerhard.

  1990           Biblische Hermeneutik. Wuppertal: Brockhaus.

Schlatter, Adolf.

  1928           Hülfe in Bibelnot: Neues und Altes zur Schriftfrage. 2. Aufl. Essen: Freizeiten Verl.

Semler, Johann Salomo.

  1771/76 [1967]    Abhandlung von freier Untersuchung des Canon. Texte zur Kirchen- und Theologiegeschichte 5. Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus Mohn.

Stuhlmacher, Peter.

  1986           Vom Verstehen des Neuen Testaments: Eine Hermeneutik. Grundrisse zum Neuen Testament 6. 2. Aufl. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht.

Troeltsch, Ernst.

  1898 [1971]    „Über historische und dogmatische Methode in der Theologie.“ Theologie als Wissenschaft: Aufsätze und Thesen. Theologische Bücherei 43. Hrg. G. Sauter. München: Kaiser. 105-127.

Weder, Hans.

  1992           „Zum Problem einer ‘christlichen Exegese’.“ Einblicke ins Evangelium: Exegetische Beiträge zur neutestamentlichen Hermeneutik: Gesammelte Aufsätze aus den Jahren 1980 - 1991. Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1992. 9-30.

 


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